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Freitag, 26. Dezember 2014

Celine - Eine Weihnachtsgeschichte

Celine - Eine Weihnachtsgeschichte


Es war eine kalte Nacht.

Schnee bedeckte die große Stadt und überall leuchteten die Weihnachtslichter, denn es war Weihnachten. Irgendwo in einer alten und engen Gasse drückte sich Celine fröstelnd in ihre schmuddelige Decke in den verzweifelten Versuch etwas Wärme zu erlangen. Doch es war vergebens. Ihr Parka war ebenfalls schmuddelig und überall gerissen, doch sie hatte nichts anderes. Sie presste sich zwischen zwei der Mülltonnen der alten Gasse und atmete schwer. Husten erschütterte den zierlichen und abgemagerten Körper.
Celine blickte zum sternenbedeckten Himmel und lächelte.

Die Sterne. Sie waren jeden Abend da. Sie waren ihre Freunde. Freunde die sich im Angesicht ihres Elends nicht umdrehten und davon gingen.  Freunde die jeden Abend wieder kamen.

"Hallo Artus." lächelte Celine schwach und deutete auf einen Stern. Sie bewegte den Finger als ob sie ihn streichelte.  "Wo hast du Merlin gelassen?" fragte sie und hustete. Schnee färbte sich rot.

"Ah da bist Du ja!" Sie strich mit den Finger über einen weiteren Stern daneben. "Ist es dein Zauber der Weihnachten heute weiß gemacht hat?"

Celines Finger wanderte weiter. "Galahad. Du bist auch da!" freute sie sich. "Was strahlst du heute so hell? Gibt es für dich einen besonderen Grund. Liegt es an Weihnachten?"

Wieder hustete sie und ein  weiterer Teil des Schnees färbte sich rot. Sie wischte sich mit den zerrissenen Handschuh den Mund ab. Dann sah sie schwer atmend wieder zum Himmel.

"Gawain! auch du beehrst mich." lächelte sie wieder. "Parzival!" Sie hob wieder die Hand und berührte einen weiteren Stern. "Auch du bist da und Tristan, du musst dich nicht verstecken. Ich sehe dich doch." Der Stern war ein Zwillingsstern.

Dann errötete sie etwas, als sie zum hellsten aller Sterne sah. "Lancelot, mein Held. Und ich habe nichts passendes an, oh je." Verlegen wandte sie den Blick ab. Sie griff in ihre Innentasche und holte ein kleines Medaillon heraus und öffnete es mühsam. Dann lächelte sie wieder. Darin befand sich das leicht angerissene Bildnis eines Ritters. Lancelot. Sie seufzte und schloss ihre Augen.  Wie schön wäre es, wenn er jetzt bei wäre, er vor ihr stehen würde.

"Hey." sagte eine Stimme und Celines Herz begann zu rasen. Lancelot? Sie öffnete ihre Augen.
Ein Mann stand vor ihr.
"Gib das her. Kannste eh nicht gebrauchen." Er griff nach ihrer Hand.
"NEIN!" Celine rutschte weg und drückte das Medaillon an sich.
"Bist du lebensmüde? Gib das her wenn du nicht willst das ich dich kalt mache." Er zog ein Messer aus der Tasche.
"Nein ... bitte. Er ist ... alles was ich habe." stammelte sie.
"Er? Wie durch geknallt bist du denn? Gib schon her, Miststück!" Er packte ihr grob an die Schultern.
"Neiiiiiin......" Sie versuchte sich zu wehren aber sie war zu schwach. Ihr Blick ging flehend zum Himmel, zu den Sternen, zu ihren 7 Sternen.
Plötzlich löste sich ein Stern vom Himmel und schoss herab. Ein helles Licht erleuchtete die Gasse und beide hielten sich die Augen zu.
Eine Hand packte den Mann und schleuderte ihn gegen eine Mülltonne. Der rappelte sich wieder auf und starrte den Neuankömmling an.

Der trug eine Ritterrüstung und hielt ihm ein Schwert an die Kehle.

"Wie kann er es wagen eine Lady zu berauben?" sagte eine wütende Stimme.

Panisch rutschte der Mann  seitlich weg und ergriff von Grauen gepackt die Flucht.
Der Ritter drehte sich zu Celine um und nahm den Helm ab.

"Lancelot?" Celine starrte den Ritter an.

"Zu euren Diensten, Mylady." Er verneigte sich.

"Oh mein Gott und ich habe nichts passendes an." Sie zog die zerrissene Decke höher.

"Ich weiß nicht was ihr meint, Mylady, aber ihr seht zauberhaft aus." lächelte Lancelot ehrlich und ging vor ihr auf die Knie.

Celine errötete wieder, musste aber wieder husten. Erneut färbte sich Schnee rot.

"Du bist wirklich hier." Celine war fassungslos.

"Ja, und ich habe Freunde mit gebracht." Lancelot hob eine Hand und mehrere Sterne fielen vom Himmel herab.

Mehrere Ritter traten auf sie zu

"Parzival, Galahad, Tristan und Gwain!"

Auch sie gingen vor ihr auf die Knie.  Celine war ganz verlegen. All diese wunderbaren Ritter die in einen Halbkreis vor ihr knieten.

"Nicht knien, bitte.  Ich bin doch ... niemand.." Sie wandte den Blick ab.

"Das ist nicht wahr, Mylady, denn schließlich denkt ihr jeden Abend an uns." sagte Parzival.

"Aber...." stammelte Celine.

"Kein aber." sagte eine weitere Stimme und noch jemand trat an sie heran.

"Artus.... Majestät...." Celine fehlten die Worte.

"Nicht Majestät. Einfach nur Artus." sagte dieser.

Hinter ihm trat Merlin hervor.  "Mylady, wir haben an diesen besonderen Abend ein kleines Geschenk für euch."

"Merlin ... ein Geschenk? Aber warum ...?" Sie senkte den Kopf.

"Weil an diesen Abend niemand alleine sein sollte. Überhaupt sollte niemand überhaupt alleine sein und weil du jeden Abend mit uns sprichst wollen wir uns bedanken." Lancelot nahm sie sanft und vorsichtig auf den Arm.

Celine sagte nichts mehr und drückte sie an ihren Held, das Medaillon weiterhin fest in der Hand an ihr Herz gedrückt.

König Artus hatte einen Kelch in der Hand und hielt ihn Merlin entgegen. Celines Herz began zu rasen. Der heilige Gral! Merlin berührte den Kelch und eine helles Licht zwang Celine dazu die Augen zu schließen.

Nach kurzer Zeit öffnete sie die Augen wieder, denn sie fühlte plötzlich festen Boden unter den Füßen. Ihr klappte der Kiefer herunter. Sie hatte ein wunderschönes mittelalterliches Kleid an.

"Oh mein Gott!" Sie berührte fassungslos den Stoff. Dann fiel es ihr auf. Sie befand sich auf einer wunderschönen Wiese und die Sonne schien vom Himmel herab. In der Ferne sah sie die Ritter mit Artus und Merlin auf eine Burg zureiten. Camelot! Doch einer fehlte!

Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und sie drehte sich um. "Lancelot..."

Er legte einen Zeigefinger auf ihre Lippen und Celine sagte nichts weiter. Sie schaute ihm tief in die Augen, Langsam beugte er sich vor und gab ihr einen langen und innigen Kuss.

Celine strahlte über das ganze Gesicht und Tränen liefen ihr über die Wange. Das war der glücklichste Moment ihres Lebens.

*

"Ja, sie heißt Celine. Ihre größte Leidenschaft ist alles was mit Camelot zu tun hat. Das hat sie als kleines Kind geliebt. All diese edlen Ritter, wie hießen sie noch? Gawain, Galahad, Artus usw.  Ihr Liebling ist Lancelot." sagte der Mann.
"Wie ist sie denn obdachlos geworden?" sagte der Andere.
"Ihr Mann ist abgehauen und hat sie mit immensen Schulden sitzen gelassen. Sie hatte alles verloren und ist auf der Straße gelandet. Aber ihre Liebe zu den Rittern hat sie nie verloren. Sie hat sogar die Sterne nach ihnen benannt. Sie ist wirklich eine ganz Liebe."
"War."
"Was?"
"Sie war."
"Ja,entschuldigung. Es ist so, ich kann noch nicht begreifen, dass sie nicht mehr bei uns ist." Der Polizist kniete neben der Leiche von Celine. Ein wenig verkrustetes Blut lag noch auf ihren Lippen.  Das seltsame war, das es viele Kniespuren um sie herum gab. Seltsame Fußspuren, die nicht annähernd an Schuhe erinnerten.

Am Himmel leuchteten nach und nach 7 Sterne auf.

Und dann ein achter Stern. Erst zögernd, fast schon verlegen und dann ganz hell.


ENDE
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ALTERNATIVES ENDE

"Ja, sie heißt Celine. Ihre größte Leidenschaft ist alles was mit Camelot zu tun hat. Das hat sie als kleines Kind geliebt. All diese edlen Ritter, wie hießen sie noch? Gawain, Galahad, Artus usw.  Ihr Liebling ist Lancelot." sagte der Mann.
"Wie ist sie denn obdachlos geworden?" sagte der Andere.
"Ihr Mann ist abgehauen und hat sie mit immensen Schulden sitzen gelassen. Sie hatte alles verloren und ist auf der Straße gelandet. Aber ihre Liebe zu den Rittern hat sie nie verloren. Sie hat sogar die Sterne nach ihnen benannt. Sie ist wirklich eine ganz Liebe."
"Woher ... wollen sie ... das .... denn wissen, Officer." sagte Celine schwach. Sie wurde auf eine Liege gelegt.
"Ich weiß es, Celine. Gut das ich sie gefunden habe." sagte der Polizist.
"Aber wie ...?" stammelte sie.

"Ich bin gerade meine Streife vor der Gasse gegangen als dieser Kerl da raus gestürzt kam. Er faselte etwas von einen Ritter, dann ist er weg gelaufen und ich habe nach gesehen. So habe ich sie gefunden."

"Danke ...."
"Ehrlich gesagt hatte ich gehofft das ich sie finde, weil an diesen Abend keiner alleine sein sollte. Ich wollte sie zum Essen einladen, denn ich schaffe den Truthahn nicht alleine. Sieht so aus als ob ich den Truthahn heute ins Krankenhaus bringen muss. Im Hospital wird man sich erst einmal um sie kümmern und wenn es ihnen besser geht kommen sie zu mir. Ich habe ein Gästezimmer." sagte der Polizist.

"Du." sagte Celine.

"Du?" fragte er.

"Duze mich." lächelte sie.

"Okay. Und ehe ich es vergesse. Ich habe ein Geschenk für Dich." Er griff in die Tasche.

"Ein ... Geschenk?" Celine bekam große Augen.
"Ja." Der Polizist reichte ihr etwas. "Frohe Weihnachten."
Celine begann zu strahlen. Sie hielt ein Buch in den Händen. Die Sage von Camelot.

"Danke ...."

"Robert."

"Danke Robert!"

Sie umarmte den Polizisten so gut es ging und schluchzte vor Glück.
Irgendwo am Himmel leuchteten 7 Sterne auf.

 

ENDE
 
 
 
Das meine Lieben, war meine Weihnachtsgeschichte. Ich hoffe sie hat Euch gefallen. Geschrieben habe ich sie für einen Menschen der mein Leben verändert hat. Danke.
Mit dieser etwas ungewöhnlichen Geschichte möchte ich auch bei all diesen Drumherum um diese festliche Zeit an jene denken die an diesen Tagen alleine sind. Auch sie haben Träume, auch wenn wir sie immer nur für einen Moment oder gar nicht sehen. Menschen die in Not sind, Menschen wie Du und ich.
Ich hoffe Euch gefallen Beide Enden und ich wünsche Euch allen eine schöne Zeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Danke.
 
Euer


Montag, 15. Dezember 2014

Neues aus Schönbrunn 03

Huhu Ihr Lieben,

es gibt Neues. Giraffen. Ich liebe sie seit meiner Kindheit. Und auch in Schönbrunn gibt es natürlich welche. Ihr Zuhause ist saniert worden, aber seht selber.


GIRAFFEN MACHEN ERSTE SCHRITTE AUF DIE FREIANLAGE
 
 
 
Große Tiere, aber große „Angsthasen“: So könnte man Giraffen salopp beschreiben. Vergangene Woche sind die vier Giraffen vom Tiergarten Schönbrunn in ihr Übergangsquartier in unmittelbarer Nähe des Zoos übersiedelt, damit die Sanierung des Giraffenhauses starten kann. In der Innenanlage des Ausweichquartiers haben sich die Tiere schon gut eingewöhnt. Nun machen sie sich langsam mit der Freianlage vertraut. „Giraffen sind Neuem gegenüber generell skeptisch. Unser Bulle Kimbar und das Weibchen Carla haben sich schon ein paar Schritte hinaus getraut, sie bleiben aber noch stets in der Nähe des Hauses“, erklärt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.
 

 
Die Tierpfleger unterstützen die Giraffen in der Umgewöhnungsphase in jeder Hinsicht. Mit Leckerbissen wie Pellets und frischen Blättern locken sie Kimbar immer wieder kurz ins Freie. Er soll als erstes auch mit der Außenanlage vertraut werden und den Weibchen vermitteln, dass alles in Ordnung ist. Die Pfleger sorgen für positive Erlebnisse auf der Freianlage, nichts soll die Tiere beunruhigen. In erster Linie lässt man den Giraffen aber einfach die Zeit, die sie brauchen. Stress steht hingegen der Bauabteilung des Zoos bevor. Bereits im Jänner startet die Sanierung des Giraffenhauses, die spätestens im Frühjahr 2017 abgeschlossen sein soll.  
 
 
 
Foto 1 und 3 zur honorarfreien Verwendung: Tiergarten Schönbrunn/Norbert Potensky
Foto 2 zur honorarfreien Verwendung: Tiergarten Schönbrunn/Barbara Feldmann
 
 
Ganz liebe Grüße
 
Eure
 


 

Sonntag, 7. Dezember 2014

Neues aus Schönbrunn 02

Hallo meine Lieben,

ja es gibt wieder Nachwuchs im Tiergarten und zwar bei Familie Wasserschwein.
Aber seht selber.


 

Schlafen, Milch trinken und baden: So sieht der Alltag der drei kleinen Wasserschweine aus, die am 18. November im Tiergarten Schönbrunn zur Welt gekommen sind. „Wasserschweine sind nicht mit Schweinen verwandt, sondern mit den Meerschweinchen. Mit einer Schulterhöhe von bis zu 50 Zentimetern sind sie die größten Nagetiere“, erklärt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Wie ihr Name richtig verrät, halten sich Wasserschweine gerne im Wasser auf. Sie besitzen zwischen den Zehen kurze Schwimmhäute und können minutenlang tauchen. Auch die drei Kleinen machen ihrem Namen, was das Baden betrifft, schon alle Ehre und begleiten ihre Mutter Nancy ins Wasserbecken.
 
 
 
Wasserschweine sind in Südamerika heimisch und halten sich in der Nähe von Flüssen und Seen auf. Sie ernähren sich vorwiegend von Gräsern und Wasserpflanzen. Wasserschwein-Junge werden schnell groß. Schratter: „Auch unserem Trio kann man förmlich beim Wachsen zusehen. Die Jungtiere werden etwa vier Monate lang gesäugt. Sie fressen aber vom ersten Tag an auch schon Heu.“ Ihr Geschlecht konnte noch nicht festgestellt werden. Die Wasserschweine Nancy und Sam sind nun zum dritten Mal Eltern geworden. Mit ihrem jüngsten Nachwuchs leben nun acht Wasserschweine in Schönbrunn. 
 
 
 
Foto 1 zur honorarfreien Verwendung: Tiergarten Schönbrunn/Norbert Potensky
Foto 2 und 3 zur honorarfreien Verwendung: Petra Urbanek 
 
 
Und damit wünsche ich Euch einen schönen Start
in die neue Woche.
 
Euer